Dass Frauen durchaus auch alleine auf Reisen gehen, ist seit einigen Jahren keine Seltenheit mehr und auch ich habe in meinen Selbstverteidigungskursen schon viele Teilnehmerinnen gehabt, die eine bevorstehende Solo-Reise planten und sich in Bezug auf ihre Sicherheit schulen lassen wollten.
Vor allem die Unabhängigkeit, hohe Spontaneität und ganz eigene Erfahrungen sprechen für eine Reise allein. Dennoch drängt sich gerade für allein reisende Frauen immer noch die Frage auf: „Aber ist das auch sicher?“
Auch wenn in den allermeisten Fällen überhaupt nichts passiert und eine Reise allein durchaus sicher ist, gibt es doch immer wieder Situationen, in denen Frauen auf Reisen einer Gefahr ausgesetzt sein können.
Dieser Beitrag gibt dir Tipps und wichtige Infos, mit denen du deine Reise sicherer gestalten kannst.
Inhalte im Überblick
1. Sicherheitslage am Zielort
Bevor du dich auf den Weg machst, solltest du dich über die aktuelle Sicherheitslage in deinem Reiseland informieren. Offizielle Reisehinweise und Warnungen findest du auf den Webseiten der jeweiligen Außenministerien. Diese bieten oft Informationen über politische Unruhen und Kriminalität. Auch Foren und Reiseblogs können wertvolle, aktuelle Erfahrungsberichte bieten. Planst du in ein Land zu reisen, das als unsicher gilt, denke entweder über Alternativen nach oder triff spezielle Sicherheitsvorkehrungen.
2. Sprachkenntnisse
Kenne grundlegende Worte in der einheimischen Sprache oder zumindest auf Englisch (sofern es dort gesprochen wird). Für den Notfall solltest du dich verständigen könne, um Hilfe zu erhalten und Einrichtungen wie bspw. die Polizei erreichen zu können.
3. Kulturkenntnisse
Je nach Reiseziel können die kulturellen Unterschiede sehr groß sein. Das betrifft gerade Frauen, da ihr Auftreten und Verhalten in der Öffentlichkeit in einigen Ländern leider immer noch bestimmten „Regeln“ unterworfen ist (nachts ohne Begleitung, Kleidungsvorschriften etc.). Daher ist kulturelle Sensibilität gefragt. Informiere dich vorab über Gegebenheiten im Reiseland und plane entsprechend.
4. Hilfsmittel zur Verteidigung
Nicht jedes Hilfsmittel ist in jedem Land erlaubt (bspw. der Kubotan). Wenn du dich auf deiner Reise mit einem Hilfsmittel zur Selbstverteidigung ausstatten willst, informiere dich darüber, was im Zielland erlaubt ist und, falls du fliegst, ob du es mit in den Flieger nehmen darfst.
Ganz generell solltest du bei diesem Thema wissen: Einfach etwas kaufen und in die Tasche stecken, macht dich nicht sicherer. Lies dazu am besten meinen Blogartikel Sinn und Unsinn: Hilfsmittel zur Selbstverteidigung.
5. Vertrauen ist gut, Vorsicht ist besser
Natürlich möchte man seine Reise am liebsten ohne Angst und Bedenken genießen. Völlig sorglos, vor allem gegenüber neuen Bekanntschaften, solltest du dennoch nicht sein. Sei dir deswegen vorher darüber bewusst, wie viel Kontakt für dich in Ordnung ist, von wem du dir helfen lassen und welche Informationen du von dir Preis geben möchtest. Kenne deine Grenzen und sei bereit, sie zu kommunizieren, wenn jemand zu weit gehen sollte. Lerne, Risiken gut einschätzen zu können. Etwas gesunde Skepsis hat noch nie geschadet.
6. leichtes Gepäck
Reise wenn möglich mit leichtem Gepäck, um flexibel und beweglich zu bleiben. Ein großer, schwerer Koffer kann nicht nur umständlich sein, sondern dich auch in unangenehmen Situationen behindern. Weniger Gepäck bedeutet auch, dass du weniger wertvolle Gegenstände mit dir führst, was die Gefahr eines Diebstahls reduziert. Ein gut organisierter Rucksack, der das Wichtigste enthält, macht dich schneller und agiler, was in kritischen Momenten entscheidend sein kann.
7. Standort teilen
Gerade für Reisen in Gegenden mit erhöhter Gefahrenlage sinnvoll: Nutze die moderne Technik, um regelmäßig deinen Standort mit vertrauenswürdigen Personen zu teilen. So können Freunde oder Familie nachvollziehen, wo du dich befindest und im Notfall reagieren. Es gibt Tools, die speziell für diesen Zweck entwickelt wurden und dir zusätzliche Sicherheit bieten können. Nur darauf sollte man sich aber nicht verlassen, sondern die Standortübermittlung als Backup sehen, falls dir etwas passieren sollte.
8. seriöse Unterkunft
Wähle deine Unterkunft sorgfältig aus. Seriöse Unterkünfte mit guten Bewertungen sind unerlässlich, besonders wenn du allein unterwegs bist. Bekannte Plattformen bieten teilweise sehr umfangreiche Rezensionen, die dir bei der Auswahl deiner Unterkunft helfen können. Achte auf Sicherheitsmerkmale wie eine 24-Stunden-Rezeption, sichere Abschließmöglichkeiten und eine gute Lage in sicheren Stadtteilen. Vermeide Unterkünfte, die in unsicheren Gegenden liegen oder unzureichende Sicherheitsmaßnahmen haben.
9. wenn sonst nichts hilft...
Keine noch so gute Vorsichtsmaßnahme bietet dir 100-prozentige Sicherheit. Und so kann es trotz sorgfältiger Vorbereitung dazu kommen, dass du dich ganz handfest selbst verteidigen musst. Grundlegende Kenntnisse und eine fundierte Schulung in Selbstverteidigung bringen dir einen großen Vorteil!
Wie du dich auch gegen größere und schwerere Personen gut wehren kannst, zeige ich dir in meinen regelmäßig stattfindenden Kursen zur Selbstverteidigung.